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Das Gemälde "Winckelmann im Kreise der Gelehrten in der Nöthnitzer Bibliothek" steht im Mittelpunkt dieser Abhandlung und dient als Vorlage für eine kurze szenische Darstellung, die die Geisteshaltungen und die Kontroversen der zwölf Gelehrten sichtbar werden lässt.

Förderverein für Schloss Nöthnitz

Irmela Werner

Das an der Peripherie zu Dresden in der Gemeinde Bannewitz liegende Schloss Nöthnitz war einst Sitz der berühmten „Bibliotheca Bunaviana“ des Reichsgrafen Heinrich von Bünau, die mit über 42.000 Bänden als eine der größten Bibliotheken der Aufklärungszeit galt. Schloss samt Bibliothek waren nicht nur Wirkungsstätte von Bibliothekar Johann Michael Francke (1717–1775), sondern auch von keinem Geringeren als Johann Joachim Winckelmann (1717–1768), der sich hier und im nahen Dresden das Rüstzeug für seine spätere so erfolgreiche Arbeit als Oberaufseher der päpstlichen Antikensammlungen in Rom und für seine wissenschaftlichen Kunstbetrachtungen holte.

Im 19. Jahrhundert von der Familie von Finck erworben, hatte das Schloss noch einmal eine Blütezeit und wurde baulich erweitert. Nach dem 2. Weltkrieg, der Enteignung der Familie von Finck und deren Vertreibung von Schloss und Landbesitz, rettete der Einzug einer Fachschule für Gartenbau das Schloss vor dem Niedergang. Der Park wurde in dieser Zeit gepflegt, doch die Nebengebäude waren dem Verfall preisgegeben. Der Rückkauf des Schlosses durch den ehemaligen Besitzer Viktor von Finck im Jahre 1997 und die teilweise Renovierung des Schlossgebäudes mit einem regen kulturellen Leben verbesserte zwar den Zustand des Schlosses, doch leider nicht den der Nebengebäude.

2009 verkaufte Viktor von Finck das Schloss an den österreichischen Unternehmer Jan David Horsky sen., der 2012 allerdings starb. Alleinerbe wurde sein damals erst 16jähriger Sohn. Seine Familie versuchte mit allen Kräften das schwierige Erbe zu erhalten.
Nach Aufführungen der Musik-, Tanz- und Kunstschule Bannewitz im Schloss Nöthnitz anlässlich der Winckelmannjubiläen in 2017 und 2018 (300. Geburtstag und 250. Todestag), kam es zu einem näheren Kontakt von Jan David Horsky jun. mit Jürgen Voitel. Beide waren sich einig, dass dringend etwas für das Schloss getan werden muss. Die Sanierung des Gebäudes, eine Öffnung des Schlossparks für die Öffentlichkeit, eine sukzessive kulturelle und öffentliche Nutzung von Teilen des Schlosses und des Umfeldes sowie der Erhalt und die Nutzung der sehr maroden Nebengebäude sind ihre Ziele.

Dank Unterstützung durch den Denkmalschutz und Fördermittel des Bundes für die Sanierung national bedeutsamer Kulturdenkmäler ist nun die dringend notwendige Sanierung des Schlossturms und des Hauptdaches in Vorbereitung.

Schließlich gründeten engagierte Bürger am 30. März 2019 den Förderverein „Freunde Schloss Nöthnitz“. Aufgaben und Ziele sind die Organisation und Durchführung der kulturellen und öffentlichen Nutzung von Schloss Nöthnitz, die Bewahrung der Zeugnisse der Schlossgeschichte einschließlich der Dokumente der ehemaligen Eigentümer des Schlosses als auch der kulturhistorisch besonderen Bedeutung des Schlosses bezüglich des Lebens von Johann Joachim Winckelmann. Seinem Andenken fühlt sich der Verein besonders verpflichtet.

Herr Jürgen Voitel wurde von der Versammlung zum 1. Vorsitzenden und Frau Irmela Werner zur 2. Vorsitzenden sowie Herr Dr. Fritz Kuhlmann zum Schatzmeister gewählt. Zu den Mitgliedern des Vereins gehören neben der Gemeinde Bannewitz auch der ehemalige Bundestagsabgeordnete Klaus Brähmig und Rudolph von Bünau, ein Vertreter der Familie des ehemaligen Schlossbesitzers Reichsgraf Heinrich von Bünau.

Alle Interessenten, denen am Schloss sowie kulturellen Veranstaltungen für die Öffentlichkeit und zum Andenken an Johann Joachim Winckelmann gelegen ist, sind aufgerufen, Mitglied im Verein zu werden oder diesen aktiv zu unterstützen.


Link zur Seite des Fördervereins


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