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Ein Buch, das zu Herzen geht

Klinikclown Knuddel erinnert an die vielen Kindern und Jugendlichen, die er begleiten durfte, und in seinen Geschichten lässt er ihr Wesen und ihre Persönlichkeit nochmals aufleben. Geschichten über die Liebe und einen Clown im Sterbezimmer.

Hospizdienste im Dresdner Umland

Hospizdienste im Dresdner Umland

Florian Russi

Im Mittelalter waren Hospize Herbergen, meist in Trägerschaft kirchlicher Organisationen. „Hospes" heißt lateinisch „Gast" und viele römische Häuser trugen an ihren Eingangstoren die Inschrift ‚Salve Hospes', was ‚Lass´ es dir wohlergehen‚ oder ‚Sei willkommen, Gast' bedeutete. Als im Jahr 1967 die englische Ärztin und Krankenschwester Cecil Saunders in die Nähe von London eine Einrichtung zur Pflege von Schwerstkranken und Sterbenden gründete, gab sie ihr den Namen „St. Christopher´s Hospice". Von hier aus nahm die heutige Hospizbewegung ihren Ausgang.

Unter dem Motto „ Nicht dem Leben mehr Tage, sondern den Tagen mehr Leben geben" will sie zum Ausdruck bringen, dass menschliches Leben bis zu seinem natürlichen Ende sinnvoll und es die Aufgabe einer humanen Gesellschaft ist, Sterbenden und deren Angehörigen Hilfe, Betreuung und Begleitung anzubieten. Cecil Saunders Anliegen fand Nachahmer in vielen Ländern, allein in Deutschland entstanden über tausend Hospizinitiativen.

Nach der Vereinigung West- und Ostdeutschlands im Jahr 1990 trat vor allem der damalige Staatssekretär im Bundessozialministerium, Dr. Bernhard Worms mit Unterstützung vom Bundeskanzler Kohl für die Einrichtung von Modell-Hospizen in den neuen Bundesländern ein. Das Trägerwerk Soziale Dienste in Sachsen und der damalige Landkreis Dresden unter seinem Landrat Heiner Janik gründeten daraufhin die Gesellschaft „Hospizdienste im Dresdner Umland". In Radebeul fanden sie ein geeignetes Grundstück für den Neubau einer modernen Pflegeeinrichtung. Das Projekt stieß zunächst in der Bevölkerung auf Unverständnis. Anwohner sorgten sich um den Ruf ihrer Wohnanlage und im Stadtrat erhob sich Protest gegen die Gründung einer angeblichen Sterbeklinik.

Der Geschäftsführer der Trägerwerke Soziale Dienste, Falk Stirner, bewies jedoch gute Nerven und leistete geduldige Überzeugungsarbeit. 1994 konnten Staatssekretär Dr. Worms, der Gründungsvorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Hospiz Rudolf Dadder und Falk Stirner den ersten Spatenstich zum Bau des ersten stationären Hospizes in Ostdeutschland vollziehen.
Inzwischen ist die Einrichtung nicht mehr aus den Pflegeangeboten in Dresden und Umgebung wegzudenken.

Mit 14 stationären Betten, Unterkünften für begleitende Angehörige, einer Tagesstation und einem ambulanten Betreuungsdienst hält das Hospiz alle Angebote bereit, die von der internationalen Hospizbewegung gefordert werden. Die Betreuer im Radebeuler Hospiz unter Leitung von Frau Birgit Brühl verfügen über eine abgeschlossene Palliativ-Care-Ausbildung. Darunter versteht man die fachliche Eignung, Schwerstkranke und deren Angehörige pflegerisch und schmerzlindernd zu versorgen und zu begleiten. Angestoßen durch die Hospizbewegung hat die medizinische Forschung gerade in der Schmerzlinderung beachtliche Erfolge erzielt.

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Fotos: Monika Pietschmann

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