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Alpakafrech: mein 6. Geburtstag

Die Alpakas Fred und Egon führen durch eine bunte Geburtstagsreise mit pädagogisch wertvollen Lernspielen, Zahnkalender und lustigen Rätseln sowie einem Rezept und einen Experiment. 

Eliasfriedhof

Eliasfriedhof

Alexander Walther

Eliasfriedhof

Foto: Kolossos
Foto: Kolossos

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Der Eliasfriedhof ist der älteste Friedhof Dresdens, der noch erhalten ist. Er ist einer der bedeutensten Friedhöfe im gesamten Stadtgebiet. 1876 wurde die Begräbnisanlage stillgelegt und 1928 per baupolizeilicher Verordnung geschlossen. Heute steht sie unter Denkmalschutz.

Die Geschichte des Eliasfriedhofs reicht bis in das späte 17. Jahrhundert zurück. Anno 1680 wurde Dresden von einer im jahr 1678 in Wien ausgebrochenen Pestepidemie heimgesucht, der etwa ein Drittel der Gesamtbevölkerung Dresdens zum Opfer fiel. Hatte die Stadt vor der Seuche noch circa 15.000 Einwohner, waren es durch mehr als 5.000 Pestopfer innerhalb kurzer Zeit weniger als 10.000 gewesen. Durch die Epidemie gelangte man mit dem alten Johanniskirchof, 1571 angelegt, schnell an seine Grenzen und benötigte weitere Begräbnisstätten. Der damalige Kurfürst Johann Georg II., selbst an der Pest erkrankt, ordnete an, dass ein Zusatzfriedhof für die Pesttoten vor der Stadt anzulegen sei. Auf einem offenen Feld wurde dieser angelegt und nach dem Propheten Elija benannt.

Nach dem Ende der Pest fungierte der Friedhof zunächst als Armenfriedhof. Kostenfreie Beerdigungen durch Angehörige waren an der Tagesordnung, Ortsfremde, Selbstmörder, Atheisten oder Hingerichtete fanden hier ihre letzte Ruhestätte, was bei anderen Friedhöfen in jener Zeit zumeist schwieriger gewesen war. Der Friedhof war schlicht gehalten, es gab weder eine Kapelle noch eine Mauer, dafür allerdings eine Vielzahl von Massengräbern. Die Dresdner Oberschicht hingegen ließ sich auf den besseren Friedhöfen, dem Johanniskirchhof und dem Frauenkirchhof oder in Kirchen bestatten.

Der Eliasfriedhof wurde erst mit der Auflösung des Frauenkirchofs durch den Baubeginn an der Frauenkirche für die oberen Schichten der Stadt relevant. Der Johanniskirchhof war an seine Grenzen gelangt und man wählte den vormaligen Pest- und Armenfriedhof zum neuen Bürgerfriedhof. Dafür waren sowohl Bau- als auch Erweiterungsmaßnahmen notwendig. George Bähr wurde damit beauftragt, Gruftanlagen zwischen der Nord- und Westseite als Ersatz für verlorenen Repräsentationsgrabstätten auf dem Frauenkirchof für betuchte Familien und Bürger der Stadt  zu errichten. Während der Regentschaft August des Starken wurde der Eliasfriedhof bei Adel und Bürgertum zur favourisierten letzten Ruhestätte und die Anlage gen Osten erweitert. Im Nachgang der 1813 stattgefundenen Schlacht von Dresden wurden Massengräber angelegt, um die zahlreichen Toten beerdigen zu können. Der Friedhof selbst gelangte so an seine Kapazitätengrenzen und wurde 1814 durch die Anlage des Trinitatisfriedhofs entlastet.

1876 wurde die letzte Beerdigung auf dem Friedhof abgehalten. Durch die Bebauung der Stadt im Zuge der Industrialisierung und Urbanisierung konnten keine weiteren räumlichen Ausdehnungen mehr stattfinden, so dass die Schließung angeordnet wurde. Dem Verfall preisgegeben, wurde der Friedhof schließlich 1929 gesperrt. Mehr als hundert Jahre überließ man den Friedhof seinem Schicksal, ließ die Grabstätten und Gruftanlagen, die Mauern, Skulpturen und Wege verfallen, bis sich 1998 ein Förderverein zur Restauration und Erhaltung gr&uuuuml;nden sollte.

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Literaturauswahl:

Marion Stein, Der Eliasfriedhof (1680-1876) - Vom Pest- und Armenfriedhof zum bevorzugten Bestattungsplatz für das Dresdner Bildungsbürgertum, Onlineversion: http://www.eliasfriedhof-dresden.de/historisches/historisches.html [Stand: 02.04.2013]

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