105 Meter lang und 27 Meter hoch ist das Rundbild von einem Dresden, wie es am Vorabend des Siebenjährigen Krieges ausgesehen haben könnte. Dem Besucher eröffnet sich ein virtueller Blick vom Turm der Hofkirche auf Zwinger, Brühlsche Terassen und Frauenkirche. Es sind genau die Sehenswürdigkeiten, die nur wenige Kilometer entfernt im Original bewundert werden können. Dennoch haben seit der Eröffnung im Dezember 2006 rund 830.000 Menschen die Ausstellung „Dresden 1756" besucht.
Die Faszination des Panometers eröffnet sich nicht auf den ersten Blick. Der schweift über eine Silhouette, die eindeutig zu Dresden gehört. Die hohen Türme, die markanten Residenzbauten und die mäandernde Elbe geben schnell Orientierung. Doch apropos Elbe, wo sind eigentlich die Dampfschiffe geblieben? Nur ein paar kleine Jollen schippern über den breiten Fluss. Auch die Yenize mit ihrer Glaskuppel ist nirgends zu sehen. Und überhaupt, müsste hier in der Nähe nicht die Semperoper sein?
Immer mehr Details fallen dem Betrachter auf, die nicht zu dem Dresden passen, das er bisher kennen gelernt hat. Zum Beispiel die vielen Soldaten, die überall in den Gassen patrollieren. Wo sonst Autos und Straßenbahnen kreuzen laufen die Menschen, fahren in Kutschen oder reiten auf Pferden. Dabei tragen sie zuweilen sehr seltsame Kleider.
Gerade hat das Auge drei weitere Soldaten mit ihren Musketen erspäht, da wird es dunkel. Die einsetzende Nacht verändert die Stimmung, lässt einzelne Figuren und Gebäude verschwinden und hebt andere stärker hervor. Dresden scheint friedlich zu schlafen, während nur wenige hundert Meter entfernt der Straßenverkehr rollt.
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Fotos mit freundlicher Erlaubnis der ASISI VISUAL CULTURE GMBH