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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Weck, Anton

Weck, Anton

Alexander Walther

Anton Weck

kurfürstlicher Rat, Geheimer Reichssekretär und Verfasser einer Dresdner Chronik

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Anton Weck wurde am 10. Januar 1623 in Annaberg geboren. Als Sohn eines Wollhändlers, der dazu über das Bürgerrecht verfügte, siedelte er mit seiner Familie im Jahr 1630 nach Chemnitz über, wo sein Großvater das Bürgermeisteramt bekleidete. Der Grund für den Umzug war ein verherrender Stadtbrand in Annaberg gewesen. Nachdem 1631 die Rückkehr in den Heimatort erfolgte, erfolgte 1635 die Übersiedlung nach Dresden, wo Weck als Schreiber beim Pronotar Luhn im kurfürstlichen Oberrat tätig war. Von diesem wurde er umfassend ausgebildet, bis er 1641 schließlich eine Anstellung in der sächsischen Hofkanzlei erhielt. Eigentlich wollte Weck ein Studium aufnehmen, allerdings verhinderten die Wirren des 30jährigen Krieges dieses Unterfangen.

1645 nahm er an den Verhandlungen zum Waffenstillstand von Kötzschenbroda teil, der für Sachsen das Ende des 30jährigen Krieges bedeutete. Ab 1648 besaß der die Verantwortung über das ausländische Sekretariat und war außerdem für die Registratur des alten Kanzleiarchivs zuständig. Nachdem er 1662 das Geheime Reichssekretariat übernahm, wurde er zum Rat berufen und kümmerte sich außerdem um die sogenannten oberlausitzschen Angelegenheiten. Während seiner Tätigkeit als Rat begleitete er den sächsischen Kurfürsten zu verschiedenen Reichstagen und übernahm diverse Aufgaben im dimplomatischen Feld.

Am 21. September 1680 starb Weck in Bautzen. Hierher war er aufgrund einer in Sachsen wütenden Pestepidemie mitsamt seinem Ratskollegium gezogen. Im gleichen Jahr wurde seine Geschichte der Stadt Dresden publiziert, eine angedachte Arbeit zur Geschichte Sachsens konnte er allerdings nicht mehr realisieren.

Nach seinem Tod erhielt seine Heimatstadt Annaberg verschiedene Stiftungen, die aus dem Vermögen Wecks gegründet werden konnten. Er war zweimal verheiratet und hinterließ einen Sohn.

Die von ihm verfasste Stadtchronik die 1680 in Nürnberg veröffentlich wurde, gilt als das wichtigste Werk der älteren Geschichtsschreibung Dresdens. In dem Teil, der sich der Geschichte Sachsens widmet, sind zahlreiche Urkunden zu finden und daher gilt das Werk auch als eines der bedeutsamsten Zeugnisse frühbarocker Geschichtsschreibung.

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Quellen:

Reinhardt Eigenwill, Weck, Anton, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., bearbeitet von Martina Schattkowsky, Online-Ausgabe: http://www.isgv.de/saebi/ [Stand: 19.03.2013].

Georg Müller, „Weck, Anton", in: Allgemeine Deutsche Biographie 41 (1896), S. 371 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd12087170X.html?anchor=adb [Stand: 19.03.2013].

Antonius Weck, Der Chur-Fürstlichen Sächsischen weitberuffenen Residentz- und Haupt-Vestung Dresden Beschreib: und Vorstellung/Auf der Churfürstlichen Herrschaft gnädigstes Belieben in Vier Abtheilungen verfaßet/mit Grund: und anderen Abrißen/auch bewehrten Documenten erläutert; Nürnberg, 1680.

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