Hans Körnig (1905-1988) war ein im sächsischen Flöha geborener Maler und Grafiker, dessen Hauptwerke in der sächsischen Hauptstadt Dresden in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entstanden und der mit seiner Kunst auf das Engste mit der Elbmetropole verbunden ist.
Als Sohn eines Hotelier- und Restaurantbesitzerpäärchens siedelte er mit seiner Familie während des ersten Weltkrieges im Jahr 1916 nach Dresden über. Hier begann er eine Ausbildung zum Elektriker und widmete sich in seiner Freizeit dem Zeichnen und der Musik.
Zwischen den Jahren 1930 und 1933 studierte er an der Dresdner Kunstakademie und wurde unter anderem von Richard Müller, Ferdinand Dorsch und Max Feldbauer unterrichtet. Im Jahr 1933, dem Jahr der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten ging er aus Protest gegen die Entlassung des Expressionisten Otto Dix von der Kunsthochschule ohne Abschluss ab.
In der NS-Zeit arbeitete Hans Körnig als freischaffender Künstler. In Elise Schwabhäuser, einer früheren Schülerin von Franz Liszt, fand er eine Förderin seiner Kunst und durfte sie in den Jahren 1935 und 1936 auf Reisen nach Italien begleiten. Nach einer Frankreichreise im Jahr 1937 wurde er schließlich im Jahr 1940 zur Wehrmacht eingezogen und an die Ostfront abkommandiert. Als Folge einer schweren Verletzung im Jahr 1945 wurde ihm der rechte Unterschenkel amputiert. Bis zum August 1945 verweilte er außerdem in russischer Kriegsgefangenschaft und kehrte nach seiner Entlassung nach Dresden zurück. Hier heiratete er Lisbeth Reichert verw. Thomas, aus der Ehe ging eine Töchter hervor, zwei Töchter brachte seine Frau mit in die Ehe.
Aufgrund fehlender Ausstellungsmöglichkeiten in Dresden begann Körnig selbst Bilderschauen zu veranstalten. Dafür nutzte er sein Atelier sowie den angrenzenden Dachboden, woher auch der Name "Erste Dachboden-Ausstellung" stammte. Zu seinem 50. Geburtstag im Jahr 1955 folgte eine weitere Dachboden-Ausstellung. Zur Eröffnung erschienen unter anderem die Künstlerkollegen Otto Dix, A. R. Penck und Georg Baselitz, was für das Ansehen von Körnigs in jener Zeit sprach.
In dem damaligen Außenminister der Deutschen Demokratischen Republik, Dr. Lothar Bolz, fand er außerdem einen weiteren Bewunderer seiner Kunst. Durch diesen Kontak gelangten Teile seines Werkes u. a. an Sammler in Ost-Berlin. Im Jahr 1958 erfolgte dann der Ausschluss des Künstlers aus dem Verband Bildender Künstler Deutschlands, da er mit seinem Regime-kritischen Werk "Straße der Befreiung" die Obrigkeiten gegen sich aufbrachte. Als er im Jahr 1961 ohne Erlaubnis eine Reise nach Holland und Belgien unternahm, bei der Rückkehr allerdings vom Mauerbau überrascht wurde, beschloss er, in Westdeutschland zu bleiben. Im niederbayrischen Niederwinkling bezog er ein kleines Haus, dass außerdem als Atelier und Werkstatt fungierte. Durch zahlreiche Reisen durch ganz West- und Südeuropa ließ er sich zu zahlreichen weiteren Arbeiten inspirieren. Sein Hauptwerk allerdings musste er in der DDR lassen und bis zum Jahr 1990 war es nicht zugänglich.
In Dresden gibt es dem Künstler zu Ehren ein eigenes Museum, das Museum "Körnigreich". Hier wird in einer Dauerausstellung eine große Auswahl an Aquantinten und Ölgemälden des Grafikers und Malers gezeigt. Außerdem gibt es seit 19. April 2013 eine ständige Ausstellung mit dem Titel "Aquantina oder Körnige Radierungen I" als Querschnitt durch Körnigs Schaffen.
Mehr Informationen zum Künstler und zum Museum "Körnigreich" (Wallgäßchen 2, 01097 Dresden) gibt es unter www.hans-koernig.de.