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Mitgelaufen

Christoph Werner

Das Buch „Mitgelaufen“ ist nicht wie andere Bücher über das Leben in der DDR. Hier liegt nicht der Fokus auf Mangelwirtschaft, einer allmächtigen Partei und der Staatssicherheit. Der Autor ist auch kein Opfer des Regimes, dem schreckliches widerfahren ist. Er gehört zu der großen Masse derjenigen, die sich als Rädchen im Mechanismus der DDR-Diktatur gedreht haben. Christoph Werner bricht mit seinem Buch das Schweigen der Mitläufer. Er stellt sich seiner eigenen Vergangenheit und dem Wissen, dass er selbst durch seine Zurückhaltung oder auch lautstarke Zustimmung das alte System lange am Leben erhalten hat. Jahrzehnte nach dem Mauerfall eröffnet er damit vor allem der heranwachsenden Generation, welche die DDR nur noch vom Hörensagen kennt, einen ganz neuen Blickwinkel auf ihre Geschichte.

Ohne Anklage und ohne den Versuch der Rechtfertigung wagt er eine kritische Betrachtung aus dem eigenen Erleben und gewährt Einblicke in eine vergangene Zeit.
Möge der Leser nicht mit dem Zeigefinger auf ihn zeigen, sondern sich fragen, wie oft er heute selbst dem Mainstream folgt oder mutig zu sich selbst und seiner Meinung steht.

Koch, Franziska Romana

Koch, Franziska Romana

Joseph Kürschner

Franziska Romana Koch

Opernsängering, Tänzerin und Schauspielerin

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Franziska Romana K., geb. Gieraneck, vortreffliche Sängerin, geb. 1748 zu Dresden, † daselbst 1796.

Die später so viel gefeierte Sängerin begann ihre theatralische Laufbahn als Tänzerin, und zwar 1765 bei der Gesellschaft H. G. Kochs (s. S. 380). Nachdem sie sich aber 1766 mit dem Balletmeister Friedrich Karl Koch (s. S. 376) vermählt hatte, wandte sie sich 1769 dem Schauspiel zu und gefiel ebenso wohl in Liebhaberinnen- wie ersten Operettenrollen. Eigentliche Gesangsstudien machte sie indessen erst zwei Jahre später (1771) bei Schweitzer in Weimar, wo sie bis 1777 am Hoftheater engagirt war. Nach dem Brande desselben kam sie an die neubegründete Hofbühne nach Gotha, an der sie das gesammte Fach der ersten Partien in der Oper und die ersten Liebhaberinnen im Schauspiel übernahm und in Opern wie "Romeo und Julie" von Georg Benda, "Alceste" von Ant. Schweitzer, die ausdrücklich für sie componirt worden waren. Vorzügliches leistete. Ihre Darstellung der von Wieland verfaßten Alceste begeisterte den Dichter, als die Oper "Alceste" am 16. Febr. 1774 aufgeführt wurde zu dem Gedicht "An Madame Koch". Als sich das Gothaische Hoftheater auflöste, zog sie es vor, anstatt als erste Sängerin bei der herzoglichen Capelle in Gotha angestellt zu werden, mit ihrem Gatten zur Bondini'schen Gesellschaft überzutreten (1777), der sie bis 1782 als Sängerin, von 1783 bis zu ihrem Rücktrit von der Bühne 1787 (?) als Schauspielerin angehörte. Die K. besaß eine herrliche Figur, eine eben so volle wie wohlklingende Stimme und außergewöhnliche Grazie. Ihre Schwester war Karoline, vermählte Henisch|(s. Bd. XI, S. 751). Zwei Töchter der K., Sophie (geb. 1781 zu Braunschweig) und Marianne (geb. 1783 zu Dresden) haben sich als Schauspielerinnen in kleinen Kreisen nicht unvortheilhaft bekannt gemacht; berühmter wurde eine dritte Tochter, die nachmals verehelichte Krickeberg (s. d.). Ein gutes Porträt von Franziska K. findet man in dem 3. Theil der Litt.- und Theater-Zeitung 1781.

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Kürschner, Joseph, „Koch, Franziska Romana", in: Allgemeine Deutsche Biographie 16 (1882), S. 375-376 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd132717859.html?anchor=adb [Stand: 04.06.2013].

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