Melitta Bentz
Florian Russi
Eine Dresdnerin mit Erfindergeist.
Die Melitta Unternehmensgruppe Bentz KG ist mit 3.300 Mitarbeitern und über 1,3 Milliarden Euro Jahresumsatz ein Weltkonzern. Ihren Anfang hat die Firma in Dresden genommen, und zwar wie so oft in solchen Fällen mit einer findigen Idee. Im Jahr 1908 stellte die am 31. Januar 1873 in Dresden als Tochter eines Buchhändlers geborene Melitta Bentz die erste Kaffeefiltertüte her. Bis dahin wurde der Kaffee gebraut, indem man die gemahlenen Bohnen in ein Sieb gab und heißes Wasser darüber schüttete. Dabei wurde Kaffeepulver mit geschwemmt, was dazu führte, dass der Kaffee bitter schmeckte und sich nicht angenehm trinken ließ. Das brachte Melitta Bentz auf eine Idee, die ebenso einfach wie wirkungsvoll war. Sie schlug mit einem Nagel Löcher in eine Konservendose und deckte Löschpapier darüber. So konnten die gemahlenen Kaffeebohnen sehr fein gefiltert werden.
Aus diesem Verfahren entwickelten Melitta Bentz und ihr Mann, der in Dresden ein kleines Haushaltswarengeschäft betrieb, das System der Kaffee-Filtertüten, das sie dann beim Patentamt zum Gebrauchsmusterschutz anmeldeten. Der Verkauf entwickelte sich zunächst nur zögerlich, dann aber fanden die „Melitta"-Tüten und -Filter in der ganzen Welt Verbreitung. Der Betrieb wuchs, weitete sich aus und fand schließlich in Dresden kein geeignetes Gelände für die erforderlichen neuen Werksgebäude. Familie Bentz beschloss daraufhin, ihn nach Minden in Westfalen zu verlegen, wo die Firma bis heute ihren Hauptsitz hat. Aus dem kleinen Laden der Familie Bentz wurde im Laufe von drei Generationen ein Weltkonzern, der nicht nur Filter, sondern auch Kaffee, Süßigkeiten und Haushaltsprodukte herstellt und vertreibt. Am Anfang aber stand Dresdner Erfindergeist.
Melitta Bentz starb am 29. Juni 1950 in Holzhausen (Porta Westfalica)
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Teaserfoto: wikimedia - gemeinfrei; (Amalie Auguste) Melitta Bentz (geboren als Amalie Auguste Melitta Liebscher)