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Quatsch Didel Datsch

Kinderreime

von Norbert Neugebauer (Autor), Werner Kiepfer (Autor), Petra Lefin (Illustrator)

Kinder wollen unterhalten sein. Sie lieben Geschichten und Spaß, Rhythmus und Reim.
Das Spiel mit den Worten, die einen ähnlichen Klang aufweisen, fasziniert sie. Der Gleichklang und Rhythmus von Versen lassen sie die (Mutter-)Sprache spielerisch erfassen. Dadurch lassen sie sich schnell auswendig lernen, immer wieder nachsprechen und fördern so das Sprachvermögen. - Mit den liebevollen Zeichnungen von Petra Lefin bietet das Heft Unterhaltung für die ganze Familie.

Karl August Lingner

Karl August Lingner

Florian Russi

Dresdner Unternehmer und Philanthrop

Er gilt auch heute noch als Vorbild eines erfolgreichen Unternehmers und Vermarkters, doch sein Lebensweg verlief nicht ohne Startprobleme und Rückschläge. Karl August Lingner war der Sohn eines Magdeburger Kaufmanns. Am 21. Dezember 1861 wurde er in seiner Vaterstadt geboren. Nach dem Besuch der städtischen Höheren Gewerbeschule arbeitet er in einem Warenladen als Handlungsgehilfe. 1883 ging er nach Paris, um am dortigen Konservatorium Musik zu studieren. Er kam damit nicht voran und versuchte sich danach ebenso erfolglos als Handelsvertreter für deutsche Firmen. Verarmt zog er 1885 nach Deutschland zurück. In Dresden fand er dann eine Anstellung als Korrespondent einer Nähmaschinenfabrik. 1888 gründete er zusammen mit einem Partner die Firma Lingner & Kraft. In einer Gartenlaube stellten sie u. a. Lineale und Rückenkratzer her. Zwei Jahre später verließ der Partner das Unternehmen. Für Lingner aber tat sich eine unerwartete Chance auf. Sein Freund Richard Seifert, ein begabter und erfolgreicher Chemiker, hatte ein antiseptisches Mundwasser erfunden, dass er Lingner zur Vermarktung anbot. Die Erfindung kam zu einer Zeit, in der viele Menschen sich vor Bakterien in ihrem Mund fürchteten, weil von Medizinern die Meinung vertreten wurde, dass durch sie ein Großteil der inneren Krankheiten verursacht würde. Lingner nahm das Angebot an und brachte das Mittel 1892 auf den Markt. Er gab ihm den Namen „Odol", gebildet aus dem griechischen Wort „Odous" (Zahn) und dem lateinischen „Oleum" (Öl), und startete ein umfangreiches Werbe- und Vermarktungskonzept. Der Erfolg war durchschlagend. Odol fand reißenden Absatz und wurde bald nicht nur in Dresden, sondern auch im Ausland in über 20 Ländern hergestellt. Später erweiterte Lingner seine Werke noch um das „Sächsische Serumwerk Dresden", in dem unter anderem für die Soldaten des 1. Weltkrieges Heilsera hergestellt wurden.  

Karl August Lingner
Karl August Lingner

Lingner wurde innerhalb weniger Jahre ein reicher Mann. Er erwarb eine stattliche Motorjacht, wurde Mitglied im vornehmen Kaiserlichen Motorjachtclub und Vorsitzender des Sächsischen Automobilclubs. 1906 erwarb er die „Villa Stockhausen" am Loschwitzhang in Dresden. Sie ist das mittlere der drei sogenannten „Elbeschlösser" und wurde von 1850 bis 1853 von Prinz Albrecht von Preußen für seinen Kammerherrn Baron von Stockhausen errichtet. Prinz Albrecht hatte Preußen in Richtung Sachsen verlassen, nachdem er wegen seiner unstandesgemäßen Heirat in 2. Ehe mit der Generalstochter Rosalie von Rauch in seiner Familie in Ungnade gefallen war. Lingner ließ das Anwesen ausbauen, eine kleine private Seilbahn und einen Zoo einrichten sowie eine Orgel einbauen, deren Spiel über Telefon an Freunde übertragen werden konnte.

Lingner blieb unverheiratet, hatte jedoch mehrere Affären und zwei uneheliche Kinder. Wie es hieß, pflegte er intensive Männerfreundschaften. Neben seinen unternehmerischen Aktivitäten trat Lingner als herausragender Wohltäter und Philanthrop hervor. Er förderte die Aufklärung über die Entstehung und Verbreitung von Krankheiten, organisierte internationale Hygieneausstellungen, errichtete in Dresden das Deutsche Hygienemuseum, unterstützte die Errichtung der ersten Säuglingsklinik der Welt sowie von Zentralstellen für Zahnhygiene und Desinfektion. Er förderte das Bibliothekswesen in Dresden und ein Politisch-wissenschaftliches Archiv in Berlin. Lingner strebte die Gründung einer europäischen Staatengemeinschaft an und unterstützte Gustav Stresemann in seiner Außen- und Friedenspolitik.

Der große Unternehmer starb am 5. Juni 1916 in Berlin nach einer Zungenkrebsoperation. Sein Leichnam wurde 1921 im Mausoleum in der Parkanlage der Villa Stockhausen beigesetzt.

 

     

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Teasderfoto: wikipedia - gemeinfrei 

James Aurig - Karl August Lingner, gemeinfrei 

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