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Horst Nalewski
Kennst du Rainer Maria Rilke?
Der schwere Weg zum großen Dichter

Der junge Rilke wächst in Prag auf undentwächst den bürgerlichen Vorstellungen seiner familiären Umgebung. Auf der stetigen Suche nach sich selbst, findet er Halt im Schreiben und schreibt viel. "Der schwere Weg zum großen Dichter" ist hier verständlich und interessant dargestellt.

Odol

Odol

Florian Russi

Erfunden in Dresden

Der unselige 2. Weltkrieg hatte auch zur Folge, dass Dresden nicht zur Welthauptstadt der Mund-Hygiene wurde. Die Voraussetzungen dafür waren gegeben. Die von dem Dresdner Apotheker von Mayenburg gegründeten Leo-Werke waren vor dem Krieg ein weltweit führender Anbieter von Zahnpasta und Mitteln der Zahnhygiene. In Dresden entwickelte der Chemiker Professor Bruno Richard Seifert ein antiseptisches Mundwasser, das unter dem Markennamen „Odol" von Dresden aus internationale Verbreitung fand. 1911 fand in Dresden die I. Internationale Hygieneausstellung statt, und im Jahr 1912 wurde hier das „Deutsche Hygienemuseum" gegründet, das zu einem Zentrum für die Information und Forschung über Mundhygiene wurde.

Wie das von Mayenburg entwickelte Chlorodont wurde auch Odol zu einem führenden Markenprodukt. Der Name setzt sich aus dem griechischen Wort „Odous" (Zahn) und dem lateinischen „Oleum" (Öl) zusammen. Sein Erfinder Richard Seifert, wurde von seinen Mitarbeitern „Chemiker von Gottes Gnaden" genannt. Er war mit dem Dresdner Unternehmer Karl August Lingner befreundet, dem er seine Erfindung anvertraute. 1892 brachte der das Mundwasser erstmals auf den Markt. 1895 wurde Odo in das deutsche Warenverzeichnis (Markenregister) eingetragen.

Odol-Flaschen im Vergleich
Odol-Flaschen im Vergleich
Mit dem Mundwasser trafen Seifert und Lingner ins „Volle". Es herrschte damals die Meinung vor, dass die meisten inneren Krankheiten durch Bakterien über den Mundraum übertragen würden. Aktive Mundhygiene war daher ein Gebot der Zeit. Odol wurde über Deutschlands Grenzen nachgefragt und im Jahr 1930 schon in mehr als 20 Ländern hergestellt.

Lingner war ein begabter Vermarkter. Er verkaufte sein Mittel in Fläschchen mit einem auffallend gebogenen Flaschenhals. Das suggerierte schon beim Anschauen, dass sie eine Flüssigkeit enthielten, die sparsam eingesetzt werden sollte und deren Inhalt umso wertvoller war. Für seine Produktwerbekampagne gewann der Unternehmer den bekannten Jugendstilmaler Franz von Stuck und den weltberühmten italienischen Komponisten Giacomo Puccini, der dem Erzeugnis sogar eine eigene Ode widmete („L'ode all' Odol").

Beim alliierten Bombenangriff im Februar 1945 auf Dresden wurden die Lingner-Werke völlig zerstört. Zwar wurde Odol nach dem Krieg in der DDR weiter produziert, die Markenrechte gingen jedoch an eine westdeutsche Firma. Heute liegen sie bei dem britischen Konzern GlaxoSmithKline, dem sechstgrößten Pharmaunternehmen in der Welt. Odol- Mund- und Zahnhygiene wird heute in der baden-württembergischen Stadt Herrenberg produziert. In Deutschland beträgt ihr Marktanteil 70 Prozent. Ein Erfolg, der bis heute anhält und in Dresden begann.

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Bildquellen:

Erstes Odol Logo, gemeinfrei

Odol Flaschen, N-Lange.de (CC-BY-SA-3.0) 

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