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Auf der Suche nach Fips

Eine liebevoll illustrierte Vorlesegeschichte in mehreren Kapiteln für Kinder ab 5

Fips ist verschwunden. Wo kann ein kleiner Mäusejunge wohl verlorengegangen sein. Seine Freunde machen sich auf die Such nach ihm und erleben dabei eine Menge Abenteuer.

Blaues Wunder

Blaues Wunder

Alexander Walther

Das Blaue Wunder

Foto: August Kotzsch, 1939
Foto: August Kotzsch, 1939

Das Blaue Wunder ist eines der Wahrzeichen von Dresden. Seit dem Jahr 1893 dient die Brücke als Verbindung der früheren Dörfer und jetzigen Stadtteile Blasewitz und Loschwitz. Das Blaue Wunder ist eine Stahlwerkkonstruktion, die zwischen Baubeginn und Einweihung nur zwei Jahre in Anspruch nahm. Die Brücke, die ohne Strompfeiler auskommt, ist eine der ersten ihrer Art in ganz Europa gewesen. Mit einer Gesamtlänge von 226 Metern überspannt sie von Uferpfeiler zu Uferpfeiler eine Weite von 141,5 Metern.

Der volkstümliche Name Blaues Wunder entstand aufgrund des markanten blauen Anstriches und der Außergewöhnlichkeit der Brücke zum Ende des 19. Jahrhunderts, weshalb aus den Begriffen Blau und Wunder Blaues Wunder als sinngebende Kombination entstehen sollte und sich bis heute gehalten hat. Lange hielt sich auch die Vermutung, dass das Blaue Wunder ursprünglich von grüner Farbe gewesen ist, sich durch Witterung allerdings blau färbte, was allerdings mittlerweile als widerlegt gilt, da bereits 1893 vom Blauen Wunder gesprochen wurde. Die amtliche Bezeichnung des Bauwerkes hingegen lautete bis zum Jahr 1912 König-Albert-Brücke und seitdem Loschwitzer Brücke, was allerdings auch in Dresden nur wenigen bekannt sein dürfte.

andyle / pixelio.de
andyle / pixelio.de

Mit rund 120 Jahren kann das Blaue Wunder auf eine ereignisreiche Geschichte zurückblicken. Bereits 1874 wurde von Privatiérs versucht, Brückenprojekte über die Elbe zur besseren Verbindung rechts- und linkselbisch gelegener Gemeinden umsetzen zu können, jedoch scheiterten nachweisbar zwei Versuche an der Aufbringung der Baukosten. Drei weitere Vorschläge folgten in den frühen 1880er Jahren. Der Landtag stellte schließlich im Jahr 1884 400.000 Mark zur Verfügung, um die Planung einer Elbbrücke bei Blasewitz und Loschwitz forcieren zu können. Eine einberufene Brückenkommission beauftragte mit Felten & Guilleame schließlich eine Firma, die eine Kettenhängebrücke vorschlug, was zwar die von Schifferverbänden gestellte Forderung nach einer Brücke ohne Flussbettpfeiler erfüllte, jedoch die von der Königlichen Wasserbaudirektion geforderten Eisenkontruktionen nicht beinhaltete. Die Königin-Marien-Hütte, die bereits 1883 eine Eisenbrücke vorgeschlagen hatte, nahm sich nun dem Vorschlag von Felten & Guilleame an, nachdem deren Entwurf von Claus Koepcke, Vorstand der Königlichen Wasserbaudirektion, überarbeitet worden war. Nach erfolgter konzeptioneller Anpassung wurde der fertige Brückenentwurf schließlich 1887 im Landtag zur Petition eingereicht. Der Bau begann schließlich am 1. September 1891. Verantwortlich für die Bauleitung waren Claus Koepcke, Benno Hübel und Hans Manfred Krüger, der zugleich Bauleiter war. Die Baukosten beliefen sich bis 1893 auf rund 2,25 Millionen Mark, die Stahlteile wurden von der Königin-Marien-Hütte gefertigt. Am 15. Juli 1893 erfolgte die Eröffnung der Brücke und die Weiterführung der ersten elektrischen Eisenbahn vom Blasewitzer Schillerplatz bis zum Loschwitzer Körnerplatz über das Blaue Wunder. Bemerkenswert dabei ist, dass die Linie erst neun Tage vorher eingerichtet wurde und vom Schlossplatz in der Innenstadt zum Schillerplatz führte. Bis zum Jahr 1921 wurde für die Brücke eine Nutzungsgebühr erhoben. Wer zu Fuß die Elbseiten wechseln wollte, hatte 3 Pfennig zu entrichten, was ebenso für Straßenbahnpassagiere, Rad- und Kraftfahrer galt. Für Zugtiere wurden 10 Pfennig berechnet, für Kraftfahrzeuge 20 Pfennig. Für Fahrzeuge wurde das sogenannte Brückengeld zum 1. Juni 1924 aufgehoben. Im Jahr 1935 folgte der erste Umbau der Brücke. Bis dahin waren Fußwege und Fahrbahn zusammen zwischen den Außenseiten, nun wurden die Gehwege auf die Außenseiten verlagert, damit die Fahrbahn vergrößert werden konnte.

Zickler / pixelio.de
Zickler / pixelio.de

Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges konnte die Sprengung der Brücke, die die Wehrmacht veranlasst hatte, von mehreren Personen verhindert werden. Für Erich Stöckel (1893-1964) und Paul Zickler (1884-1964), die beide unabhängig voneinander unter Lebensgefahr Sprengladungen unschädlich machten, wurde im Jahr 1965 kurz vor der Brücke nahe dem Café Toscana eine Gedenktafel angebracht. Die Inschrift lautet: "Unter Einsatz ihres Lebens bewahrten die Dresdener Bürger Erich Stöckel und Paul Zickler das Blaue Wunder im Mai 1945 vor der Zerstörung durch die Faschisten. Unabhängig voneinander zerschnitten die beiden Bürger die zur Sprengung der Brücke vorgesehenen Kabel und retteten so dieses einzigartige Bauwerk."

Nachdem sowohl in den 50er als auch 80er Jahren verschiedene Baumaßnahmen zur Sanierung des Blauen Wunders vorgenommen wurden, stellte die Stadt Dresden am 10. April 1985 den Straßenbahnverkehr aufgrund der zu hohen Belastung für die Konstruktion ein. Nach der Wende kam es zu weiteren Sanierungsmaßnahmen und das Überqueren der Brücke wurde für schwere LKW verboten. Im Jahr 2011 erfolgte die Installation einer Beleuchtung, die das Bauwerk nachts weit sichtbar erleuchtet.

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Literaturauswahl:

Kurt-Dieter Prskawetz, Korrekturen zum "Blauen Wunder", www.blasewitz.de [Stand: 25.01.2013].

Wüstefeld, Michael, Blaues Wunder. Dresdens wunderlichste Brücke, Berlin 2002.

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